Manfred Deix

Manfred Deix

© Günther S. Kargl
Karikatur ohne Bissigkeit, Drastik, Schärfe ergibt für mich keinen Sinn. Man hat mir oft Geschmacklosigkeit und Brutalhumor vorgeworfen. Wer denn, wenn nicht Satiriker, soll die Dinge beim Namen nennen?
Manfred Deix
© Privatbesitz Marietta Deix

Als Multitalent war Manfred Deix Grafiker, Cartoonist und Dichter zugleich. Mit seiner Kunst provozierte, schockierte und rüttelte er an Tabus wie selten zuvor ein österreichischer Künstler. Prominente, Politiker:innen, Würdenträger:innen, aber auch die Stammtischrunde aus dem Wirtshaus oder die Nachbarin von nebenan dienten ihm als Zielscheibe. Deix‘ Werke wurden in Magazinen und Zeitungen wie Profil, Trend, Spiegel, Stern, Playboy, Die Zeit, Titanic oder News veröffentlicht. Neben unzähligen Einzelausstellungen und Publikationen zeugen der Begriff der Deixfigur im Duden oder der erste komplett animierte Kinofilm Österreichs ROTZBUB – der DEIX Film (2021) von der Popularität des Künstlers. Manfred Deix ist einer der Gründungsväter des Karikaturmuseum Krems. Eine dauerhafte Präsentation ist dem österreichischen Karikaturisten mit dem hauseigenen Deix-Archiv gewidmet. 

  • © Privatbesitz Marietta Deix
  • © Privatbesitz Marietta Deix
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  • © Günther S. Kargl
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  • Ein Leben in (Jahres-) Zahlen: Highlights aus der Biografie von Manfred Deix

    1949 
    Manfred Deix wird in Sankt Pölten, Niederösterreich, geboren. Er wächst in Sankt Pölten und später in Böheimkirchen auf, seine Eltern übernehmen dort das Gasthaus „Zur blauen Weintraube“. 

    1955 
    Erste Verkäufe von „Nackertzeichnungen“ an seine Mitschüler (Stückpreis 10 bis 15 Groschen) 

    1960 
    Erste wöchentliche Comicstripserie in der St. Pöltner Kirchenzeitung 

    1965 
    Eintritt in die Höhere Graphische Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt, Wien, gemeinsam mit Josef Bramer, Gottfried Helnwein und Bernhard Paul 

    1968 
    Beginn eines Studiums an der Akademie der bildenden Künste Wien (1975 Abbruch) 

    1972 
    Erste Veröffentlichungen in den Magazinen Profil, Trend und Economy 

    1978 
    Titelblätter und Zeichnungen für die Periodika Stern, Der Spiegel, Pardon, Tempo, Titanic, Playboy und Die Zeit; Werbeplakate für die Zigarettenmarke Casablanca 

    1984 
    Heirat mit Marietta in Las Vegas; erster persönlicher Kontakt mit den Beach Boys in Los Angeles 

    1987 
    Gestaltung der Fassade für den „Palast der Winde“ in dem von André Heller konzipierten fahrenden Jahrmarkt „Luna Luna“, in den auch internationale Künstler:innen wie Joseph Beuys, Jean-Michel Basquiat, Sonia Delaunay, David Hockney und Keith Haring eingebunden waren. 

    Gestaltung eines Plakates für Bertolt Brechts Stück „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ am Wiener Burgtheater 

    1988 
    Verleihung des Nestroy-Ringes der Stadt Wien 

    1990 
    Entwurf der Masken für die Uraufführung von Ernst Kreneks Oper „Kehraus um St. Stephan“ beim Festival Wien Modern 

    1995 
    Goldene Schallplatte für die CD „Musik aus Ameriga“ mit Coverversionen der Beach Boys (Deix und die Good Vibrations Band, Text und Gesang: Manfred Deix, Gastsänger: Lukas Resetarits) 

    Ab diesem Jahr wöchentliche Cartoons für das Magazin News 

    1999 
    Gestaltung von 14 Bildern auf 1.600 m² Fassadenfläche des Grazer Rathauses 

    Beim Wiener Donauinselfest live on stage mit den Beach Boys (drei Songs) 

    2000 
    Kulturpreis der Stadt Klosterneuburg 

    2001 
    Eröffnung des Karikaturmuseum Krems, wo fortan wechselnde Deix-Präsentationen zu sehen sind. 

    Erstes Treffen mit dem US-Künstler Robert Crumb, einem der bedeutendsten Zeichner der weltweiten Underground-Comics-Bewegung 

    2005 
    Verleihung des Goldenen Verdienstzeichens des Landes Wien

    2009 
    Verleihung des Berufstitels „Professor“ 

    2016 
    Manfred Deix stirbt am 25. Juni im Alter von 67 Jahren nach schwerer Krankheit; er hat bis zuletzt mit seiner Frau Marietta und zeitweise über 80 Katzen in Klosterneuburg gelebt. 2017 Eröffnung des Deix-Archivs mit kommentierten Originalen (jährlich wechselnd) im Karikaturmuseum Krems 

    2021 
    Präsentation des österreichisch-deutschen Animationsfilms ROTZBUB – der DEIX Film (Regie: Marcus H. Rosenmüller und Santiago López Jover), der auf der Biografie und dem Figurenkosmos von Manfred Deix basiert.

    Zahlreiche Bücher, Fernsehporträts und Ausstellungen: Galerie am Chamissoplatz, Berlin; Museum Wilhelm Busch, Hannover; Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg; Stadtmuseum Ludwigshafen; Kunst Haus Wien; Kunsthaus Köflach; Museum für Komische Kunst – Caricatura im Historischen Museum, Frankfurt am Main; Ludwiggalerie Schloss Oberhausen; Werner Berg Museum, Bleiburg; Galerie OstLicht, Wien

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